
Die Preußen
Wie man durch das wenig anziehende Land reist, welches das ursprüngliche Herrschaftsgebiet Friedrichs des Großen bildete – Brandenburg, Pommern und Ostpreußen – mit seinen kümmerlichen Kiefernpflanzungen und sandigen Feldern, könnte man sich vorstellen, man reise durch einen abgelegenen Teil der eurasischen Steppen. In welcher Richtung man auch herausreisen mag, ob nach den Weidewiesen und Buchewäldern Dänemarks hin oder der schwarzen Erde Litauens oder den Weingärten des Rheinlandes, man kommt immer in müheloseres und angenehmeres Land. Die Nachkommen der mittelalterlichen Kolonisten jedoch, die diese “schlechten” Länder bewohnten, haben in der Geschichte unserer westlichen Gesellschaft eine außerordentliche Rolle gespielt. Nicht nur, daß sie im neunzehnten Jahrhundert Deutschland beherrschten und im zwanzigsten die Deutschen in einem anstrengenden Versuch anführten, unsere Gesellschaft mit ihrem Universalstaat zu versehen. Die Preußen lehrten ihre Nachbarn auch, wie auf Sand Getreide gezogen werden kann, indem man ihn mit künstlichem Dünger anreichert, wie man eine ganze Bevölkerung durch ein System von allgemeiner Schulpflicht auf einen Stand beispielloser sozialer Tüchtigkeit und durch ein System von allgemeiner Kranken- und Arbeitslosenversicherung auf einen Stand beispielloser sozialer Sicherheit bringen kann. Wir mögen sie vielleicht nicht leiden, aber wir können nicht leugnen, daß wir von ihnen Wichtiges und Wertvolles gelernt haben.
A.J.Toynbee, A Study of History
This is the fifty-fourth text of one hundred in the chrestomathy. LJ
Swiftly done

Finally!

Poochester Cathedral

Mad Run No.2
Bally beside the Cathedral

One left, but Figgy wouldn’t let me finish!

MIGNONETTE is the missing solution! I wouldn’t have got it. LJ
Every day, Figgy presents her ball in exactly the same place for a game of “bally” before the great West Front of the Cathedral.

Der Außenseiter
“Ich hab’über eine Uhr nachgedacht”, sagte er, “Wir könnten eine Sonnenuhr bilden. Wir könnten einen Stock in den Sand stecken, und dann …”
Die Anstrengung, die dazugehörigen mathemathischen Vorgänge auszudrücken, war zu groß. Statt dessen fuchelte er in der Luft herum.
“Und ein Flugzeug, und einen Fernsehapparat”, sagte Ralph säuerlich, und eine Dampfmaschine.”
Piggy schüttelte den Kopf. “Man muß viele Dinge aus Metall dazu haben”, sagte er, “und wir haben kein Metall. Aber wir haben einen Stock.”
Ralph drehte sich um und lächelte unwullkürlich. Piggy war ein lästiger Kerl; seine Fettleibigkeit, seine Asthma und seine so nüchternen Ideen waren langweilig. Aber man konnte sich immer ein bißchen Vergnügen verschaffen, indem man ihn aufzog, selbst wenn es aus Versehen geschah.
Piggy sah das Lächeln und misdeutete es als Freundlichkeit. Stillschweigend waren die Großen zur Ansicht gekommen, daß Piggy ein Außenseiter sei, nicht nur wegen des Akzents, der nichts ausmachte, sondern wegen seiner Fettleibigkeit und seines Asthmas und der Brille und einer gewissen Abneignung gegen jede Art manueller Tätigkeit. Als er nun merkte, daß etwas, was er gesagt hatte, Ralph zum Lächeln gebracht hatte, freute er sich sehr und nutzte seinen Vorteil aus.
Wir haben viele Stöcke. Wir könnten jeder eine Sonnenuhr haben. Dan wüßten wir immer, wie spät es ist.”
“Das würde uns auch einen Dreck nützen!”
“Du sagtest doch, du wolltest, daß etwas getan würde. Damit wir gerette werden könnten.”
“Ach, halt’s Maul!”
William Golding, Lord of the Flies
Number fifty-three of the chrestomathy. LJ
A beautiful Sunday morning in early March
Heuchelei
In London geht eine beträchtliche Menge Leute ins Theater, wie andere zur Kirche gehen, um ihre besten Kleider zur Schau zu tragen und sie mit denen anderer Leute zu vergleichen, um mit der Mode zu gehen und um einen Gesprächsstoff für Abendgesellschaften zu haben; um einen Lieblingsschauspieler zu vergöttern; um den Abend irgendwo anders, nur nicht zu Hause zu verbringen; kurz, aus irgendeinem beliebigen Grund, nur nicht aus Interesse an dramatischer Kunst als solcher. In tonangebenden Kreisen ist die Anzahl irreligiöser Leute, die in die Kirche, unmusikalischer Leute die in Konzerte und Opern, und am Schauspiel uninteressierter Leute, die ins Theater gehen, so erstaunlich groß, daß Predikten auf zehn Minuten und Theaterstücke auf zwei Stunden beschränkt worden sind; und selbst da ergibt es sich, daß sich Gemeinden auf ihren Plätzen nach dem Segensspruch und Zuhörer nach dem Schlußvorhang sehnen, um zum Mittagessen oder zum Abendbrot zu kommen, wonach sie wirklich dringend verlangen, nachdem sie ohnenin so spät gekommen sind, wie die Anfangszeit ihretwegen überhaupt angesetzt werden konnte – oder sogar noch später.
George Bernard Shaw, Saint Joan (Preface)
This is the fifty-second text in the chrestomathy of 100 prose passages for translation into German that I am committing to memory. LJ

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