Einsamer Strand

The forty-ninth German prose translation text in the chrestomathy.

Wir wohnen seit ein paar Tagen am Strand, wo die Wellen uns tosend entgegenschlagen. Auch auf der anderen Seite des Flusses liegt jenseits der Fähre die flache, silbrige Welt, unberührt wie zu Anbeginn, mit fahlem Sand und sehr viel weißem Schaum, der Reihe un Reihe am silbrigen Abend unter dem Himmel hervorkommt; und keine Menschen, gar keine Menschen, keine Häuser, keine Gebäude, nur ein Heuschober am Rand des kiesigen Strandes und eine alte schwarze Mühle. Und sonst nur die flache unvollendete Welt überflütend mit Schaum, Geräusch und silbrigem Licht, und ein paar Möwen, sich wiegend wie ein halbgeborener Gedanke. Es ist etwas Großes zu begreifen, daß die Urwelt noch immer da ist, völlig sauber und rein, viele weiße herandringende Schaumkronen und nur die sich zwischen Himmel und Küste wiegenden Möwen; und im Winde der gelbe Seemohn heftig flatternd, wie gelbe Lichtschimmer im Winde, und der Tanz der windgerüttelten Samenhörner.

D.H.Lawrence, Letters

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